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Shadowrun: Fronteinsatz
Titel: Fronteinsatz
Art: Rollenspielquellenbuch
System: Shadowrun
Sprache: Deutsch
Verlag: Pegasus Press
Publikationsjahr: 2012
Autoren: David Hill, Aaron Pavao, Michael Wich, Filamena Young, 
 Peter M. Andrew, Jr., Jason M. Hardy, Peer Biebe und Heiko Oertel
Übersetzung: Aleksandra Dominiak, Manfred Sanders und André Wiesler
Illustrationen: Andreas “AAS” Schroth, Alayna Lemmer, 
 Alessandra Pisano,  Anna Christenson, Arndt Drechsler, 
 Chad Sergesketter, Chris Lewis,  Christopher Wilhelm, Dean Spencer, 
 Echo Chernik, Ed Cox, Eric Williams, Felix Mertikat, Ian King, 
 Jason Banditt Adams, Jan Helke, Jason Juta,  Jeff Laubenstein, 
 John A. Schmidt, John Stanko, Mark Molnar, Mark Winters, 
 Matt Heerdt, Peter Tikos, Robert Tritthardt, Veronica V. Jones 
 und Victor Perez Corbella
Umfang: 200 Seiten
Bindung: PDF/Hardcover
Preis: 14,87€/34,95€
Rezensent: Martin Wagner

FronteinsatzCoverDie Aufträge von Shadowrunnern reichen von Einbruch und Diebstahl, über Entführungen bis hin zu Mord. Die Opfer sind dabei in den meisten Fällen Privatpersonen und natürlich die großen Konzerne. Doch egal wie klein oder unbedeutend der Auftrag scheint, irgendjemand hat sich etwas dabei gedacht und es besteht die Chance, dass der Schmetterlingseffekt eintritt und ein viel größeres Ereignis folgen kann. Um große Konflikte zwischen Konzernen zu vermeiden, werden Shadowrunner angeheuert, denen man nicht ansieht , und die es vielleicht auch gar nicht wissen, für wen sie arbeiten. Manchmal kann man sich auf diese Aktivposten jedoch nicht verlassen und Auftraggeber schicken ihre eigenen Einheiten los.

Genau eine solche Entscheidung führte dazu, dass der Krieg zwischen Aztlan und Amazonien in die heiße Phase ging. Im Shadowrun Quellenbuch „Fronteinsatz“ werden dieser Krieg, insbesondere die umkämpfte Stadt Bogotá, aber auch andere Kriegsschauplätze und vor allen Dingen die Teilnehmer an den Kämpfen genauer betrachtet. Reguläre Einheiten der Länder, Konzerntruppen und Söldnereinheiten, alle haben ihren Platz in diesem Konflikt und dank Pegasus Spiele erfahren auch die deutschen Spieler und Spielleiter nun, welche Aufträge man in Kriegsgebieten erledigen kann und wie es militärisch in der ADL aussieht. Zusätzlich dazu finden die Waffen- und Ausrüstungsnarren auch noch tolle Spielzeuge.

Den Anfang machen aber nicht die ADL oder Bogotá, sondern natürlich das wieder einmal äußerst detaillierte Inhaltsverzeichnis, das viel versprechend aussieht, und das Impressum, bevor das bekannte Willkommensfenster des JackPoints den Runner begrüßt, der viele neue Nachrichten hat und der natürlich ein paar Tipps zu weiteren aktuellen Dateien erhält.
Nachdem immer wieder von Bogotá und dem Aztlan-Amazonienkonflikt die Rede wahr, ist es kein Wunder, dass dieses Thema deutlich mehr als die Hälfte des Buches einnimmt. Neben wichtigen Informationen zur Stadt, inklusive eines detaillierten Blickes auf die Viertel, den Bewohner und deren Kultur sowie den Kriegsgegnern, die beiden Nationen und auch die Konzerne, die hinter den Nationen stehen, sowie Kartelle und Söldnereinheiten, erfährt man auch einige wichtige Dinge über den Dschungelkampf, den Gefahren im Dschungel und in der Stadt und der Geschichte des Konflikts.
Kaum ist mit Bogotá ein Hotspot abgehandelt, werden weitere Krisengebiete mit einigen möglichen Aufträgen vorgestellt, zum Beispiel das Konzil von Marienbad, Nepal und Polen. Unterschiedlichste Orte mit unterschiedlichsten Konflikten, wo fähige Runner mit und auch ohne Kriegserfahrung hohe Profite erwirtschaften können und natürlich auch etwas gutes tun können.
Das Kapitel „Heimatfront“ beschäftigt sich mit dem Militär und den Söldnereinheiten in der ADL. MET2000 und die Bundeswehr werden dabei unter die Lupe genommen. Geschichtliches wird ausgegraben, Geheimnisse werden gelüftet, Ausrüstung vorgestellt und Abenteueraufhänger finden sich anschließend auch noch. Was will man als deutscher Runner mehr?
Für Spieler und Spielleiter gleichermaßen finden sich viele Informationen. Neben neuen Regeln, möglichen Missionen und weiterer neuer Ausrüstung – Cyberware, Waffen, Fahrzeuge – finden sich hier auch neue Zauber und Adeptenkräfte. Die letzteren Dinge sind nicht nur was für Söldner, sondern können auch von einfallsreichen Runnern sehr gut in normalen Runs eingesetzt werden. Die ersteren Dinge richten sich dabei eher an den Spielleiter, denn der kann mit diesen Dingen am besten arbeiten und für seine Gruppe einige Abende füllen. Ein Blick der sich für alle lohnt.
Ein Blick der auch lohnt, ist der Blick in die Tabellen, die das Buch abschließen und in denen die Ausrüstung nochmals an einer Stelle gesammelt zur Verfügung gestellt wird.
Was leider nicht im Buch zu finden ist, aber im Inhaltsverzeichnis genannt wird, ist der Mil Spec Tech-Katalog mit noch mehr Spielzeug.

Das Fehlen des Katalogs ist leider nicht der einzige Wermutstropfen, denn diesmal ist der Schreibstil nicht so gelungen wie in anderen Übersetzungen. Ich schließe hier den ADL-Anteil aus, denn dabei handelt es sich ja nicht um eine Übersetzung. Der restliche Text zieht sich an einigen Stellen und es kommt kein wirkliches Lesevergnügen auf. Für ein Buch, das sehr militärisch ist, hätte ich mir etwas mehr Action gewünscht. Dafür sorgen aber nur die Kurzgeschichten zwischen den Kapiteln, nicht aber der Inhalt selbst. Erst bei den anderen Krisenherden wird es besser und die Spielinformationen müssen ja nicht spannend geschrieben sein. Diese sind sogar wirklich gelungen, inhaltlich und auch vom Schreibstil her, denn Regeln werden eingängig erklärt und sie sind auch sehr nützlich. Die Ausrüstung und die Waffen überzeugen auch, auch wenn ich mir ein paar Bilder dazu gewünscht hätte, das Auge kauft die Waffen ja schließlich mit.

Fazit

„Fronteinsatz“ für Shadowrun entführt Spieler, Spielleiter und Runner in die Kriegsgebiete der sechsten Welt. Hauptreiseziel ist dabei Bogotá und der Aztlan-Amazonienkonflikt. Gelungen ist der Spielinformationsteil mit vielen Tipps für den Spielleiter und toller neuer Ausrüstung und Zauber, weniger gelungen ist diesmal der Schreibstil, Lesevergnügen entsteht leider kaum. Trotzdem ist das Buch ein gutes Buch für Gruppen, die eher ein militärisch angehauchtes Spiel spielen wollen.

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