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Rezension: Ghost in the Graveyard“ Original Motion Picture Soundtrack
14 Jul 2012

Der Autor

Wenn ich nicht gerade spiele verunstalte ich Medien. Kommt einem zu Gute bei eigenen Rollenspielen wie Malmsturm oder Projekten wie Ratten!, Savage Worlds Gentlemens Edition, Scion, Sundered Skies und ein paar anderen. An und für sich bin ich der Erzählonkel, daher auch die große liebe zu FATE. Manchmal muss es aber auch ein Burger statt Steak sein und so wird gern und oft auch Savage Worlds oder wenn es klasisch sein soll Pathfinder und Konsorten gespielt. Ich probier gern und oft Systeme aus aber die eigentliche Leidenschaft sind die Hintergrundwelten.

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Titel: „Ghost in the Graveyard“ Original Motion Picture Soundtrack
Art: Filmmusik
Sprache: Englisch/Französisch (Merchandise)
Verlag: Toxic Bag Productions, Inc.
Publikationsjahr: 2012
Komponist: Steve Baldwin and Joe Griffin
Umfang: 9 Tracks (~25Min) + Merchandisepdfs
Format: MP3/PDF
Preis: ca. 5,80€
Rezensent: Andreas G.

Für mich ist Musik eine der wichtigsten Komponenten des Rollenspiels. Gerade für Horrorabende brauche ich eine Grundstimmung die die Atmosphäre trägt und mich anregt oder in abwesenden Minuten wieder auf das Setting einstimmt. Da ich ungern für jede Szene neue Musik aussuche benötige ich dafür unaufdringliche Musik, die mein Setting trägt und im Hintergrund bleiben kann. Hierzu eignet sich Filmmusik natürlich außerordentlich gut, gerade neuere wird aber schnell aufdringlich oder löst in den Spielern Erinnerungen an die Filme aus, die meine Vorstellung stören.
Toxic Bag Productions hat gerade letzteres im Blick gehabt, als sie den Original Motion Picture Soundtrack zu „Ghost in the Graveyard“ produziert haben. Die Musik zu diesem bewusst nichtssagenden Titel ist sowohl eine Hommage an 80er/90er Horrormusik, als auch der Versuch Filmstimmung zu erzeugen ohne an einen echten Film zu erinnern. 9 (kurze) Tracks stellen Filmmusik zu einem fiktiven Film von 1983 dar, die eine spannungsvolle und beunruhigende Atmosphäre erzeugen sollen. Dabei nutzt die Musik der Zeit entsprechend ausschließlich dumpfe tragende Synthesizerklänge, die teilweise mit etwas spannungsvollem oszillieren oder traurigen Klavierappregios gewürzt sind. Umgebungsgeräusche oder andere Atmosphäreschnipsel fehlen – bis auf kurzes regnen – völlig, was meines Erachtens ein lobenswerter Zug ist. So sehr Sounds wie das Bellen eines Hundes oder Kneipengerede passende Stimmung erzeugen können, so unpassend kann es an anderen Stellen sein, oder bei Wiederholungen zum peinlichen Scherz verkommen.
Gerade das Problem der Wiederholung hätte die CD dabei hart getroffen, da es die 9 Tracks auf gerade einmal25 Minuten Spielzeit schaffen. Diese sind allerdings so unaufdringlich, dass sie auch nach mehrmaligen Hören nicht unerträglich werden und selbst als Hintergrundmusik zum lesen taugen können. Die Tracks erzeugen also genau das was sie sollen, bzw. was ich von ihnen will: Eine dumpfe, düstere Stimmung ohne zu viel Charakter zu entwickeln.
Die andere Hälfte der Idee kann ich hingegen nicht beurteilen. Als ungebildeter Horrorfilmkonsument, weiß ich nicht wie weit die Hommage an die Synthiehintergrundmusik gelingt – wenn sie auch ein paar -äußerst positive- Assoziationen an Twin Peaks bei mir auslöst. Für mich erzeugt die Musik eine getragene Stimmung, wie sie gerade bei langatmigeren und andeutungsvollen Mystery/Horror-Serien aufkommt und mit „The Lurking Shadow“ gut betitelt ist. Das (leider stark verpixelte) CD-Cover und die Lobby-Cards suggerieren hier einen pulpigeren Effekt, sind für mich aber auch nur eine nette Dreingabe. Die Filmannounce, Plakate und Lobbycards für den fiktiven Film versprechen mir keinen Nutzen, außer etwas Futter für (Trash?)-Horrorliebhaber zu sein. Preislich gibt es die „CD“ zusammen mit den Filmplakat-pdfs, Lobbycards etc. für knappe 6 Euro oder auch einzeln. Die Merchandise-Pdfs liegen dann zusammen bei etwa 90 Cent und die Tracks schlagen mit 70Cent zu buche, so dass man mit dem Bundle selbst dann spart wenn man die pdfs nicht haben möchte.
Alles in allem finde ich die Idee einer fiktiven Filmmusik auch als Filmbanause sehr ansprechend und kann mir die Musik sehr gut als Hintergrundmusik zum spielen vorstellen und habe sie zum lesen bei Zugfahrten gerne genutzt. Auch wenn ich nach mehrmaligen durchhöhren manche Tracks aus habe und gerade den Main Title erstaunlich unpassend finde (er ist mir etwas zu schnell und ‚hell‘), gefällt mir die grundlegende Stimmung äußerst gut. Schade ist lediglich das die Tracks so kurz sind und die 25 Minuten schnell durchgespielt sind. Gerade da sich sequentielle Musik mit wenig Aufwand verlängern lässt ohne sich atmosphärisch auszureizen wären wesentlich längere Tracks möglich und sinnvoll gewesen. So ist man ist leider völlig auf die Zufallswiedergabe angewiesen und kann bei selten mehr als 3 Minuten Spielzeit gar nicht auf die Idee kommen einen passenden Track für die passende Stimmung suchen zu wollen.
Wer Stimmungsvolle Hintergrundhorrormusik mit Retroatmosphäre sucht ist mit dem fiktiven OST gut aufgehoben, auch wenn er für 6€ verhältnismäßig wenig Spielzeit bekommt.

7 Comments
7 Kommentare
  1. “ So ist man ist leider völlig auf die Zufallswiedergabe angewiesen und kann bei selten mehr als 3 Minuten Spielzeit gar nicht auf die Idee kommen einen passenden Track für die passende Stimmung suchen zu wollen.“

    Huh? Wieso? Hast Du nicht die Möglichkeit, einzelne Tracks zu loopen? Wenn das wirklich so sequentiell ist, sollte es nicht unangenehm auffallen. Außerdem gibt es noch (etwas aufwendigere) Methoden derlei Rohmaterial (danke für den Tip übrigens) zu verarbeiten. Da verweis ich mal ganz keck auf mich selbst:

    http://tagschatten.blogspot.de.....art-i.html
    http://tagschatten.blogspot.de.....rt-ii.html

    Weitere Tips beim entsprechenden RSP-Karneval

  2. Mit nachbearbeitung kann man natürlich was drehen. Das loopen geht in Grenzen natürlich auch. Die Tracks sind aber doch so sehr ‚Track‘ das man sie nicht einfach endlos loopen kann. Sicherlich kann man das bei manchen der Stücke machen, dass man sie 2-3x spielt, aber ich würde das nicht überstrapazieren.

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