Fanmaterial zu Deadlands veröffentlichen
12 Mai 2008

Der Autor

Wenn ich nicht gerade spiele verunstalte ich Medien. Kommt einem zu Gute bei eigenen Rollenspielen wie Malmsturm oder Projekten wie Ratten!, Savage Worlds Gentlemens Edition, Scion, Sundered Skies und ein paar anderen. An und für sich bin ich der Erzählonkel, daher auch die große liebe zu FATE. Manchmal muss es aber auch ein Burger statt Steak sein und so wird gern und oft auch Savage Worlds oder wenn es klasisch sein soll Pathfinder und Konsorten gespielt. Ich probier gern und oft Systeme aus aber die eigentliche Leidenschaft sind die Hintergrundwelten.

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Ja? Nein? Vielleicht?

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ie Marshalls unter Euch die mit dem Gedanken spielen ihr Rollenspielmaterial zum Weird-West Rollenspiel Deadlands zu veröffentlichen, jenes Vorhaben aber scheuen dem seien folgende Fragen und Antworten angeraten:

Unter welchen Bedingungen dürfen Deadlands-Fans Material (Texte, Karten, Programme, Graphiken, usw.) zum deutschen Deadlands-Rollenspiel anfertigen UND KOSTENLOS VERÖFFENTLICHEN?

Welche Bedingungen gelten für die Verwendung der von Spielzeit vorgenommenen deutschen Übersetzungen der Begriffe, Schlüsselworte für Spielwerte, usw.? Dürfen die deutschen Übersetzungen in den Fan-Produktionen verwendet und kostenlos veröffentlicht werden?

Hierzu antwortet Volker Hesselmann, Inhaber des Spielzeit Verlages aus Krefeld und Verantwortlicher für Deadlands in Deutschland:

Das Ganze ist eine komplizierte Materie und ein gefundenes Fressen für Juristen. Ich will mal versuchen unjuristisch zu antworten und die Problematik und verschiedenen Interessen im Ganzen zu skizzieren.

Natürlich haben wir ein Copyright auf Übersetzungen, so gelungen und mißlungen sie auch sein mögen, aber wir sind natürlich vollkommen dafür, dass Deadlands sich entwickelt und da kann einen lebendige Fangemeinde viel zu beitragen. Wir wünschen uns also jegliche Art von Fanmaterial, wenn (und jetzt kommt das „Wenn“ ;-)) wir erstens davon erfahren (einfache Mail an uns) und Unerwünschtes auch anmerken oder im schlimmsten Fall auch abmahnen können (dieses Recht behalten wir uns natürlich vor) und es zweitens keinen kommerziellen Zwecke verfolgt werden. Sobald einer mit Deadlands Geld verdienen möchte halten die Amerikaner nämlich zu Recht die Hand auf. Wenn Sachen so gut gemacht sind, dass man Sie mit offiziellen Produkten verwechseln könnte, kommt zudem der inhaltliche Qualitätsanspruch sowie deren Oberhoheit der Geschichtsschreibung und Regeln hinzu – soll heißen, dann werden wir überprüfen müssen, ob dass so OK ist für uns und die Amerikaner. Schließlich gibt es natürlich das Problem von anderen Copyrights. Wenn etwas offiziell wirkt, aber mit Materialien arbeitet, die woanders ohne Erlaubnis genommen worden sind, haben am ende wir den Ärger. Es muß also immer klar benannt werden, dass es sich um ein nicht lizensiertes und unkommerzielles Fanprodukt handelt für das Rollenspiel Deadlands (Nennung der Lizenzinhaber). Wenn Ihr dann noch schreibt, wer die Autoten sind und uns informiert und anbietet Euer Produkt zurück zu ziehen, sobald wir einen Einwand äußern, sehe ich kein Problem.

Kurz – Ihr dürft also gerne unsere Begrifflichkeiten übernehmen und Abenteuer und Spielerhilfen (z.B. bebilderte Waffenliste) erschaffen. Klar sollte sein, dass solche Schöpfungen die vorhandenen kaufbaren Deadlandsprodukte sinnvoll ergänzen und nicht teilweise ersetzen sollten. Und fragt lieber nach, wenn Ihr Euch bei bestimmten Sachen nicht sicher seid.

Nun zu meiner Einschätzung der Position der eigentlichen Rechteinhaber.
Deadlands Classic ist für sie kein aktuelles Produkt mehr und ich glaube sie beschmunzeln uns (die Spielzeit) ein wenig, dass wir nun plötzlich anfangen das zu tun, was wir in Ihren Augen besser gemacht hätten, als Deadlands aktuell war. Der eindeutige Vorteil der Situation für uns dabei ist, dass wir heute mehr oder weniger schalten und walten können, wie wir wollen – z.B. Hexercana Sachen in die Bücher einarbeiten. Solange wir ein qualitativ ansprechnde Arbeit abliefern und Lizenzen zahlen, werden wir mit ihnen sicher keine Probleme haben.
Was Fan-Produkte angeht, werden sie sicher die selbe Politik verfolgen wie wir.

Ich hoffe ein verständliches Bild gezeichnet zu haben. Ich betone aber, dass es sich hier nur um meine Einschätzung handelt und ich keine Gewähr gebe, wie die Amerikaner am ende reagieren. Ich halte Ärger nur führ sehr, sehr unwahrscheinlich.

Schöne Grüße,

Volker

Quelle
Deadlands.de
Verlags Website

2 Comments
2 Kommentare
  1. Es wäre wünschenswert wenn jeder Verlag so klare Worte finden könnte für die Fans ihrer Produkte.

  2. Tja, dem kann ich nur zustimmen. Gut, dass sich der Verlag auch darum kümmert, dass die Sachen von Fans ordentlich publiziert werden. Gerade bei Deadlands ist der internationale Support mal sehr gut gewesen, d.h. wer sich nicht scheut auch mal Sachen auf Englisch zu lesen, der kann in dem ein oder anderen Archiv noch kleinere Szenarien finden. Die sind zum Teil auch recht brauchbar. Auf Deutsch ist der Support seitens der Fans eher mau, muss ich sagen. Unlängst ist mit der Marshal’s Chest etwas ganz nettes erschienen, allerdings ist es jetzt auch nicht zwingend nötig, am Besten sind die Bilder zu den Waffen… Dennoch keine schlechte Sache, die aber ruhig etwas umfangreicher hätte ausfallen können.
    Es wäre sehr wünschenswert wenn der Strom an Fanmaterial wieder zunimmt. Nach der Konvertierung auf SW ist Deadlands eigtl. eingeschlafen, bzw. tot. Viel kommt da nicht mehr, weder von Pinnacle/Great White Games noch von den Fans (gibt es die denn überhaupt noch?). Schade, weil gerade die Classic Version noch heute zu den aussergewöhnlicheren Systemen zählt und allein schon durch die Spielmechaniken zu überzeugen weiß, vom Setting ganz zu schweigen.
    Ich möchte daher mal einen Apell an alle Deadlands-Spielleiter ergehen lassen ihr Material, egal in welchem Fertigungszustand es ist, entweder beim Spielzeitverlag oder im Rahmen der „inoffiziellen“ Weird West site zu veröffentlichen.
    Ein Wort sei noch zur Neuauflage von Deadlands auf Deutsch erlaubt. Ich persönlich hätte es besser gefunden wenn die Origianlversion, d.h. die englische, neu aufgelegt worden wäre. Leider ging bisher bei der Übersetzung der Bücher eniges des Flairs der englischen Sprache verloren. Es gibt halt keinen deutschen wilden Westen und daher fehlen die typischen Ausdrücke…

    Naja, ich will aber nicht alles schlechtreden. Freu mich eigtl. schon über das Weiterbestehen eines meiner Lieblingsspiele.

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